Was versteht man unter „sich bemächtigen“ (§§ 239a Abs. 1, 239b Abs. 1 StGB)?
Gemeint ist die Erlangung der Verfügungsgewalt über den Körper eines anderen, der dadurch an einer freien Bestimmung über sich selbst gehindert wird.
Claudia
13.12.2021, 14:23:40
Hier könnte auch folgender Streit relevant werden: Bei einem ungefährlichen Gegenstand - Ist die Schaffung einer *tatsächlichen Gefahr* für das O Voraussetzung des Sichbemächtigens? eA: Bedrohung mir Waffenetrappe reicht, wenn sie die beabsichtigte einschüchternde Wirkung auf das O hat. Arg1: der Wortlaut sieht eine solche Beschränkung nicht vor aA: Sichbemächtigen nur bei *tatsächlicher* Gefährdung des O Arg1: Telos - 239a solle nicht die Willensfreiheit des poteziellen O schützen ..
Sophix58
8.6.2023, 14:06:01
Vielleicht wäre noch eine Einheit zum subjektiven Tatbestand des § 239a I Alt. 1 StGB ganz hilfreich, insbes. bezüglich des Erfordernisses einer "stabilen Bemächtigungslage" in Zwei-Personen-Verhältnissen! :) Zwischen den Zwei- und Drei-Personen-Verhältnissen wurde hier gar nicht unterschieden...
Lukas_Mengestu
13.12.2021, 18:24:16
Lieben Dank für den Hinweis, Claudia. In der Tat werden wir auch den Bereich des erpresserischen Menschenraubes ausbauen. In diesem Zusammenhang werden wir dann auch darauf noch eingehen. Die Definitionen sind insoweit erst der Anfang :-) Beste Grüße, Lukas - für das Jurafuchs-Team
Lukas_Mengestu
8.6.2023, 14:55:25
Danke Sophix, das nehmen wir gerne noch mit auf! Beste Grüße, Lukas - für das Jurafuchs-Team
