Strafrecht
Strafrecht Allgemeiner Teil
Subjektiver Tatbestand
Tatbestandsmerkmale, deskriptiv (vor § 13 StGB)
Definition: Tatbestandsmerkmale, deskriptiv (vor § 13 StGB)
Was versteht man unter „deskriptiven Tatbestandsmerkmalen“?
Deskriptive Tatbestandsmerkmale beziehen sich auf natürliche Eigenschaften von Personen und Objekten, deren Vorhandensein empirisch oder durch Berechnung festgestellt werden kann.
Jurafuchs ist eine Lern-Plattform für die Vorbereitung auf das 1. und 2. Juristische Staatsexamen. Mit 15.000 begeisterten Nutzern und 50.000+ interaktiven Aufgaben sind wir die #1 Lern-App für Juristische Bildung. Teste unsere App kostenlos für 7 Tage. Für Abonnements über unsere Website gilt eine 20-tägige Geld-Zurück-Garantie - no questions asked!
Fragen und Anmerkungen aus der Jurafuchs-Community
sophieklara
3.4.2024, 11:12:47
Ich hatte gelernt, dass deskriptive Tbmerkmale solche sind, die der täglichen Umgangssprache entstammen und die durch einfache Beschreibung zum Ausdruck bringen, was unter den TB fällt. Normative TB Merkmale entstammen hingegen der Rechtssprache und beinhalten eine rechtliche Wertung. Ist das falsch ?
Nora Mommsen
3.4.2024, 16:38:30
Hallo sophieklara, danke für deine Frage! Das ist im Grunde richtig. Deskriptive Merkmale sind solche, die "mit einem Blick" erfasst werden können. Sache, zerstören, andere Person. Normative Merkmale hingegen bedürfen einer juristischen Auslegung, wie Fremdheit, Eigentum oder auch Besitz. Beste Grüße, Nora - für das Jurafuchs-Team
Daniel
25.11.2024, 14:38:12
Mir ist die Abgrenzung etwas schwer gefallen und möchte euch daher an meinen Unterlagen (inkl. ChatGPT) teilhaben lassen: Zusammengefasst: Während objektiv und subjektiv die Frage nach der Perspektive und Neutralität einer Aussage klären, unterscheiden normativ und deskriptiv zwischen bewertenden Vorschriften und rein beschreibenden Darstellungen. Objektiv und deskriptiv gehören "zusammen" wie subjektiv und normativ, sind aber nicht als Synonym zu verstehen. Objektiv beschreibt Aussagen oder Darstellungen, die unabhängig von persönlichen Meinungen oder Gefühlen sind und auf Fakten basieren. Ziel ist es, die Realität so neutral wie möglich wiederzugeben. Ein Beispiel wäre: "Das Thermometer zeigt 20°C an." Subjektiv hingegen ist durch individuelle Meinungen, Gefühle oder Perspektiven geprägt. Es geht dabei um persönliche Wahrnehmungen, wie etwa: "Mir ist kalt, obwohl es 20°C sind." Während die objektive Perspektive wertneutral bleibt, ist die subjektive oft emotional oder individuell gefärbt. Normativ und deskriptiv unterscheiden sich ebenfalls deutlich. Normativ bezieht sich auf
Werturteile, Vorschriften oder Soll-Aussagen und legt fest, wie etwas sein sollte. Ein normatives Beispiel wäre: "Man sollte täglich mindestens 8 Stunden schlafen." Diese Aussage ist bewertend und gibt eine Handlungsempfehlung oder einen Idealzustand vor. Deskriptiv hingegen beschreibt, wie etwas tatsächlich ist, ohne zu bewerten. Ein Beispiel dafür ist: "Die meisten Menschen schlafen durchschnittlich 6-7 Stunden pro Nacht." Der deskriptive Ansatz bleibt wertneutral und sachlich.