Exzess des Haupttäters 1
+++ Sachverhalt (reduziert auf das Wesentliche)
A findet Ps Rucksack toll und möchte ihn unbedingt haben. Sie fragt T, ob diese ihr den Rucksack heimlich stehlen könne. T sagt zu. Als T den P einige Tage später mit dem Rucksack sieht, schlägt T auf ihn ein und nimmt ihm den Rucksack weg.
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Einordnung des Falls
Exzess des Haupttäters 1
Die Jurafuchs-Methode schichtet ab: Das sind die 5 wichtigsten Rechtsfragen, die es zu diesem Fall zu verstehen gilt
1. T hat sich wegen Raubes strafbar gemacht, indem sie auf P einschlug und ihm den Rucksack wegnahm (§ 249 Abs. 1 StGB).
Ja, in der Tat!
Jurastudium und Referendariat.
2. A könnte sich wegen Anstiftung zum Raub strafbar gemacht haben, §§ 249 Abs. 1, 26 StGB.
Ja!
3. Hat A die T zu deren Tat bestimmt?
Genau, so ist das!
4. Hatte A Vorsatz bezüglich des Raubes?
Nein, das trifft nicht zu!
5. Bleibt A damit straflos?
Nein!
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Fragen und Anmerkungen aus der Jurafuchs-Community
JCF
9.2.2024, 15:12:31
In dem Satz "Sowohl nach der Verursachungstheorie, als auch nach der Kommunikationstheorie, liegt ein Bestimmen damit objektiv vor." sollten die Kommas entfernt werden. 😉
Leo Lee
10.2.2024, 12:15:53
Hallo JCF, vielen Dank für den Hinweis! In der Tat hatte sich hier der Fehlerteufel eingeschlichen, weshalb wir den Fehler nunmehr korrigiert haben. Wir möchten uns bei dir vielmals dafür bedanken, dass du uns dabei hilfst, die App zu perfektionieren und freuen und auf weitere Hinweise für Verbesserungswürdigkeiten :)! Liebe Grüße – für das Jurafuchsteam – Leo
G0d0fMischief
29.10.2024, 16:17:55
Würde man in einer Klausur dann zunächst §§ 249 I, 26 prüfen und mangels
Vorsatzverneinen und dann §§ 242 I, 26 prüfen? § 28 II StGB dürfte hier ja nicht zur Anwendung kommen, da kein
Vorsatzbezüglich der Anstiftung zu einem Raub gegeben war. Würde man dann bei einer Anstiftung zum Diebstahl feststellen, dass der Diebstahl im Raub „enthalten“ ist und damit auch eine vorsätzliche rechtswidrige Haupttat (Diebstahl) vorliegt? Fände ein Schema zu diesem Fall sehr gut.