Habgier – Hass und Auftragsmord kommen zusammen
+++ Sachverhalt (reduziert auf das Wesentliche)
M bietet T an, ihm €50 zu zahlen, wenn T die O umbringt. Die lächerlichen €50 sind für T kein Anreiz. Er tötet die O vielmehr, weil sie in seinen Augen eine arrogante Intrigantin ist, die er seit Kindheitstagen hasst.
Einordnung des Falls
Habgier – Hass und Auftragsmord kommen zusammen
Die Jurafuchs-Methode schichtet ab: Das sind die 3 wichtigsten Rechtsfragen, die es zu diesem Fall zu verstehen gilt
1. Handelt ein Täter aus mehreren Motiven (Motivbündel), kommt es entscheidend darauf an, welches Motiv bewusstseinsdominant ist.
Diese Rechtsfrage lösen [...Wird geladen] der Jurist:innen in Studium und Referendariat richtig.
Ja, in der Tat!
2. T hat das Mordmerkmal der "Habgier" (§ 211 Abs. 2 Gr. 1 Var. 3 StGB) verwirklicht.
Diese Rechtsfrage lösen [...Wird geladen] der Jurist:innen in Studium und Referendariat richtig.
Nein!
3. T hat die O aus "niedrigen Beweggründen" getötet (§ 211 Abs. 2 Gr. 1 Var. 4 StGB).
Diese Rechtsfrage lösen [...Wird geladen] der Jurist:innen in Studium und Referendariat richtig.
Genau, so ist das!
Jurafuchs kostenlos testen
GGL
22.4.2024, 16:45:19
Hallo, Ich nutze diese App wirklich gerne und merke bereits all die Vorteile davon. Jedoch kommt mir an dieser Stelle die Subsumtion viel zu kurz vor. Es wird ständig davon gesprochen, dass die Subsumtion eigentlich mitunter der wichtigste Bestandteil eines Gutachtens ist, wo Ausführlichkeit, Präzision und notwendige Vorsicht geboten sind, damit man nicht zu einer voreiligen (und damit oft auch falschen) Schlussfolgerung kommt. Hier wird das ganze in einem Satz abgehandelt. Außerdem geht es hier um "niedrige Beweggründe" iSd § 211 II 3. Alt StGB, welches ohnehin ein ziemlich weit gefasstes Mordmerkmal ist, was einer Eingrenzung bedarf, die hier nicht zu entnehmen ist.
![Nora Mommsen](/_next/image?url=https%3A%2F%2Fwissen.jurafuchs.de%2Fimage%2F%25252Fassets%25252Fsecure%25252Fusers%25252Favatar__1g4ube287wphue6xpdn8yy675.jpeg%3Ftype%3Draw&w=3840&q=75)
Nora Mommsen
22.4.2024, 18:06:13
Hallo GGL, danke dir für dein ausführliches Feedback! Es freut uns sehr, dass dir die App so toll gefällt. Grundsätzlich gilt natürlich immer, dass die Subsumtion die vorhandenen Informationen verwerten muss. Die Schwerpunktsetzung orientiert sich somit natürlich auch an der "Taklung" des Sachverhalts. Der vorliegenden Sachverhalt ist ausgesprochen kurz zu Trainingszwecken, sodass natürlich auch bei Verwertung aller Information nur wenige Sätze entstehen. Wir nehmen uns die Aufgabe aber nochmal zur Überarbeitung vor. Solltest du aber spezifisch niedrige Beweggründe üben wollen, gibt es einige tolle Aufgaben dazu. Umfassender sind im ganz allgemeinen die Fälle in der Rechtsprechungsübersicht. Dort wird der Fall unter allen in Betracht kommenden rechtlichen Gesichtspunkten erarbeitet. Beste Grüße, Nora - für das Jurafuchs-Team