Strafrecht
Strafrecht Allgemeiner Teil
Versuch und Rücktritt
Rücktritt beendeter Versuch - Rücktrittsleistung Objektive Zurechenbarkeit 1
Rücktritt beendeter Versuch - Rücktrittsleistung Objektive Zurechenbarkeit 1
+++ Sachverhalt (reduziert auf das Wesentliche)
T schießt auf O mit Tötungsvorsatz. Dann bereut er die Tat und ruft einen Krankenwagen, wobei er das Handy nur auf den Boden legt, um nicht erwischt zu werden. Er spricht nicht in den Hörer. Der Notarzt kann das Gebiet daher nur grob bestimmen und findet O erst nach 90 Minuten. O überlebt knapp. (5/5)
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Einordnung des Falls
Rücktritt beendeter Versuch - Rücktrittsleistung Objektive Zurechenbarkeit 1
Die Jurafuchs-Methode schichtet ab: Das sind die 2 wichtigsten Rechtsfragen, die es zu diesem Fall zu verstehen gilt
1. Nach der Theorie vom Erfordernis der objektiven Zurechenbarkeit ist die Rettungshandlung von T ausreichend.
Ja!
Jurastudium und Referendariat.
2. T hat den Eintritt des Taterfolges verhindert (§ 24 Abs. 1 S. 1 Var. 2 StGB)
Genau, so ist das!
Fundstellen
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Fragen und Anmerkungen aus der Jurafuchs-Community
justlaw
12.10.2023, 14:38:40
Liebes Jurafuchs-Team, Diese fünf Aufgaben hätte man auch in eine Aufgabe zusammenfassen können - insb. da viele Fragen bei demselben Sachverhalt identisch sind und sie sich lediglich in der einen Frage unterscheiden, wenn auf die jeweilige Meinung eingegangen wird. Dieses Problem bietet sich vielleicht das tolle Format an, welches ihr auch bei der Problemübersicht beim ETBI verwendet. :)
Leo Lee
14.10.2023, 17:38:59
Hallo justlaw, vielen Dank für dein Feedback! Wir haben uns allerdings bewusst für dieses Format entschieden, um allen voran einen Wiederholungseffekt zu erreichen und zudem auf die nuancierten Unterschiede hinzuweisen. Wir würden dich insofern um Verständnis bitten :). Liebe Grüße - für das Jurafuchsteam - Leo
Itsajourney
26.3.2024, 10:47:13
Liebes Jurafuchs-Team. Ich finde die Aufgabendarstellung wirklich super! Ich finde es auch toll, dass die Anzahl der möglichen Perspektiven von vornherein dargestellt ist. Ich würde nich auch freuen, wenn ihr die Darstellung von Argumenten für und gegen die jeweiligen Theorien noch ausbauen könntet.
Jonas91
20.10.2024, 18:20:03
Könnte man die Chanceneröffnungstheorie der Rspr in der Klausur auch einfach mit der Theorie der objektiven Zurechnung verbinden/kombinieren, sodass man (1) verlangt, dass der Täter objektiv für die Erfolgsverhinderung kausal geworden ist und er in subjektiver Hinsicht den von ihm in Gang gesetzten Kausalverlauf bewusst und gewollt unterbricht, (Chanceneröffnungstheorie) und (2) kumulativ noch prüft, ob sich die Erfolgsverhinderung bei wertender Betrachtung (auch) als Werk des Täters und nicht des Zufalls/(allein) eines Anderen darstellt, sich also gerade die vom Täter eröffnete Rettungschance in der Nichtvollendung realisiert hat (Kriterium der objektiven Zurechnung)? Auf diese Weise ließen sich doch die Fälle, in denen der BGH im Einzelfall nicht besonders stringent war bzw mit seinen eigenen Kriterien scheinbar „gebrochen“ hat, noch am ehesten in den Griff kriegen, ohne dass man sich eine größere Einzelfallkasuistik aneignen müsste? Probleme mit der Wortlautgrenze oder einem Wertungswiderspruch zu 24 I 2 StGB entstünden dadurch ja nicht, da keine Bestleistungen, sondern nur Zurechenbarkeit der Erfolgsabwendung verlangt würde, was mit dem Wort „Verhindern“ (noch) in Einklang gebracht werden könnte?