Anforderungen an die Substantiierung bei Verletzungen durch Verkehrsunfall
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Jurastudium und Referendariat.
+++ Sachverhalt (reduziert auf das Wesentliche)
B verursacht schuldhaft einen Verkehrsunfall mit K. K ist an der Wirbelsäule vorgeschädigt. Im Prozess behauptet er, die aktuelle Verletzung seiner Wirbelsäule sei auf den Unfall zurückzuführen, ohne die Verletzung medizinisch näher zu erläutern.
Einordnung des Falls
Anforderungen an die Substantiierung bei Verletzungen durch Verkehrsunfall
Die Jurafuchs-Methode schichtet ab: Das sind die 3 wichtigsten Rechtsfragen, die es zu diesem Fall zu verstehen gilt
1. K hat gegen B einen Anspruch auf Schadensersatz hinsichtlich aller Schäden, die durch den Unfall hervorgerufen wurden.
Genau, so ist das!
2. Das Gericht muss die Behauptung des K berücksichtigen, wenn sie ausreichend substantiiert ist.
Ja, in der Tat!
3. Die Behauptung des K ist nur substantiiert, wenn er die Art der Verletzung medizinisch näher erläutert.
Nein!
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Isabell
29.8.2021, 12:43:32
Ist das ein Anscheinsbeweis?
![Lukas_Mengestu](/_next/image?url=https%3A%2F%2Fwissen.jurafuchs.de%2Fimage%2F%25252Fassets%25252Fsecure%25252Fusers%25252Favatar__x133cq1so0il85q8i03wkixhy.jpeg%3Ftype%3Draw&w=3840&q=75)
Lukas_Mengestu
16.11.2021, 18:35:53
Hallo Isabell, an dieser Stelle geht es noch nicht um die Frage, ob K den kausalen Zusammenhang beweisen kann, sondern erst einmal, ob er ihn substantiiert vorgetragen hat. Sofern B nämlich den Zusammenhang nicht bestreitet, so ist es überhaupt nicht notwendig diesbezüglich in die Beweisaufnahme zu treten (§ 138 Abs. 3 ZPO). Sollte das aber bestritten wären, so könnte zugunsten des K durchaus ein Anscheinsbeweis eingreifen. Dies hängt insbesondere von der Geschwindigkeit ab, mit der der Aufprall erfolgte (vgl. KG, Urt. v. 9.5.2005 - 12 U 14/04 = DAR 2005, 621). Beste Grüße, Lukas - für das Jurafuchs-Team
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Isabell
16.11.2021, 18:57:40
Ja, stimmt. Da war ich gedanklich einen Schritt zu weit. Danke dir!