Definition: Glaube / Religion (Art. 4 Abs. 1 GG)

22. Februar 2025

8 Kommentare

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Definiere den Begriff „Glaube“ (Art. 4 Abs. 1 GG):

Glaube im Sinne von Art. 4 Abs. 1 GG bedeutet die religiöse Überzeugung von der Stellung des Menschen in der Welt und seiner Beziehung zu höheren Mächten und tieferen Seinsschichten.

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Fragen und Anmerkungen aus der Jurafuchs-Community

lexfoxi🦊

lexfoxi🦊

7.11.2021, 09:28:27

„Und tieferen Gesteinsschichten“ 😹

Pilea

Pilea

12.10.2023, 08:05:22

Wer bildliche Eselsbrücken hilfreich findet: Stellung des Menschen in der Welt = Kreis in der Mitte. Beziehung zu höheren Mächten = Pfeil nach oben. Tiefere Seinsschichten = Pfeil nach unten.😅🌍↕️

DeliktusMaximus

DeliktusMaximus

21.10.2023, 17:47:02

Kann mir jemand sagen, was man darunter zum Beispiel subsumiert?

GIU

giuli

8.12.2023, 14:17:56

Das man hierzu was schreiben muss ist eig eher selten, bei den typischen Weltreligionen direkt bejahen. Bei Sekten oÄ wie scientology müsste man ggf länger argumentieren. Ohne Gewähr 😄

MEEN

meentangled

9.1.2024, 22:04:14

Nur ein Versuch, zur Übung :) Disclaimer: klingt vielleicht wie Werbung für Scientology oder Christentum oder FSM, soll es aber nicht sein. Ich habe zum Selbstverständnis ein bisschen vor mich hin gebullshited, kein Anspruch an die Wahrheit meines Halbwissens aus dem Schulunterricht!! Ich gehe außerdem nicht davon aus, dass man in einer Klausur sinnvollerweise so viel schreiben würde. ###1 - Christentum Der Glaube beschreibt die religiöse Überzeugung von der Stellung des Menschen in der Welt und seiner Beziehung zu höheren Mächten und tieferen Seinsschichten. Beschwerdeführer B legt dar, dass nach seiner christlichen Vorstellung sich die Stellung des Menschen zentral im Spektrum er Gläubigen und Ungläubigen befindet. Einerseits ergibt sich die Stellung des Menschen als als Ebenbild Gottes erschaffenen, geliebten Wesens mit einer Höherstellung gegenüber anderer irdischer Lebenwesen. Anderseits wird der Mensch als von Sünde gezeichnetes/zerstörtes Wesen, das durch die Entfernung zum Göttlichen sowohl zu Lebzeiten als auch nach dem Tod zu einer qualvollen, strafenden Existenz verdammt wird, dargestellt. Die Praktizierung seiner Religion sichert dem Menschen nach dieser Überzeugnung eine positive Zuordnung innerhalb dieses Spektrums. Es handelt sich bei der Darlegung des B um einen religiösen Glauben. ###2 - Scientology Der Glaube bezeichnet die religiöse Überzeugung von der Stellung des Menschen in der Welt und seiner Beziehung zu höheren Mächten und tieferen Seinsschichten. Die

Weltanschauung

beschreibt die areligiöse Überzeugung bezüglich der Sinnesdeutung der Welt. Der zentrale Unterschied liegt in dem transzendentalen Bezug zu einer höheren Macht, die sich in der Relgion wiederfindet. Scientology-Angehöriger S sieht den zentralen Aspekt des menschlichen Daseins in der Einheit des unsterblichen Wesen innerhalb eines Menschen, seinem Verstand, und seinem sterblichen Körper. Das unsterbliche Wesen wird dabei im Kern als "gut" gesehen, jedoch ist die Stellung im Universum gestört durch traumatische Erlebnisse, die die Funktionsweise dieses "seelischen Kerns" beeinträchtigen. Die Praktizierung der Scientology besteht in der Heilung dieses unsterblichen Menschenkerns durch verschiedene Techniken. Dadurch sollen bessere Seinsschichten für den Menschen erreicht werden. Eine persönliche Beziehung zu einer höheren Macht oder einem höheren Wesen ist nicht Teil dieser Bewegung, zentral ist die Heilung der verschiedenen Aspekte des Menschen innerhalb der individuellen Person. Es handelt sich vorliegend nicht um eine Religion/einen Glauben, sondern um eine

Weltanschauung

sgemeinschaft. ###3 - FSM Der Glaube bezeichnet die religiöse Überzeugung von der Stellung des Menschen in der Welt und seiner Beziehung zu höheren Mächten und tieferen Seinsschichten. Die

Weltanschauung

beschreibt die areligiöse Überzeugung bezüglich der Sinnesdeutung der Welt. Der zentrale Unterschied liegt in dem transzendentalen Bezug zu einer höheren Macht, die sich in der Relgion wiederfindet. Die selbsternannte Kirche des fliegenden Spaghettimonsters sieht den zentralen Aspekt ihres Selbstverständnisses in dem Umgang mit wissenschaftlichen Theorien, kritischer Anwendung von Logik auf andere Religionsgemeinschaften und insgesamt einer Auseinandersetzung mit Pluralismus von Meinungen zur Entstehung der Welt in der Gesellschaft. Dabei steht nicht die Stellung des Menschen, oder seine Identität im Vordergrund, sondern die Annahme oder Ablehnung der Evolutionstheorie als Ausdruck wissenschaftlicher Denkart. Dies ist zwar eine Deutung eines bestimmten Aspekts des gesellschaftlichen oder menschlichen Daseins. Der Anspruch an eine Deutung von "allem" in der Welt besteht nicht. Eine

Weltanschauung

sgemeinschaft liegt nicht vor.

Merle_Breckwoldt

Merle_Breckwoldt

22.3.2024, 12:54:30

Hallo ihr drei, danke für Eure Diskussion! Ein Fall, in dem für Art. 4 I GG viel über die Beziehung eines Menschen zu seinen "inneren Seinsschichten" zu diskutieren ist, ist tatsächlich schwer denkbar. Der Sache nach entstammt das Konzept der Philosophie und meint vor allem das menschliche Wesen bzw. seine Seele oder den Geist. Also Aspekte des Menschseins außerhalb des nur sinnlich Wahrnehmbaren (d.h. insb. dem Körper). Entsprechende Überzeugungen finden sich unproblematisch etwa in allen Weltreligionen. Beste Grüße, Merle für das Jurafuchs-Team @[Lukas_Mengestu](136780)


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