Echte Druckkündigung (-)
2. Juli 2025
4 Kommentare
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+++ Sachverhalt (reduziert auf das Wesentliche)
Busfahrer B ist wegen seiner häufigen Fehlzeiten bei seinen Kollegen unbeliebt, weil diese durch Übernahme zusätzlicher Schichten stark belastet sind. Die Kollegen fordern daher von Arbeitgeber A, die sofortige Entlassung des B. Sie drohen andernfalls ihre Arbeit niederzulegen. A kündigt B umgehend fristlos.
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Einordnung des Falls
Echte Druckkündigung (-)
Die Jurafuchs-Methode schichtet ab: Das sind die 3 wichtigsten Rechtsfragen, die es zu diesem Fall zu verstehen gilt
1. Eine außerordentliche Kündigung kann auf den von außen kommenden Druck gestützt werden (§ 626 Abs. 1 BGB).
Ja, in der Tat!
2. Eine Druckkündigung ist nur zulässig, wenn sie das letzte in Betracht kommende Mittel ist, um die drohenden Schäden abzuwehren.
Ja!
3. Es liegt hier ein wichtiger Grund (§ 626 Abs. 1 BGB) vor, der zur Kündigung berechtigt.
Nein, das ist nicht der Fall!
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Fragen und Anmerkungen aus der Jurafuchs-Community

Skra8
20.2.2024, 10:41:03
Hi Zusammen, ergibt sich der Kündigungsgrund nicht bereits aus der ständig unent
schuldigten Fehlzeit? Wäre die Fehlzeit ent
schuldigt, also wäre B krank, wäre hier doch eine
unechte Druckkündigungzu prüfen bzw. eine Prüfung nach den Grundsätzen der Kündigung bei Vorliegen von personenbedingten Gründen vorzunehmen? Gruß
LiLa_
24.2.2024, 13:09:03
Hey, im SV ist nur von "häufigen" Fehlzeiten die Rede, deshalb hätte ich diese als ent
schuldigt gedeutet. Andernfalls würde ich mich deiner Ansicht anschließen.
Lindasey
11.6.2025, 11:09:17
@[LiLa_](206601) aber selbst, wenn sie ent
schuldigt sich, dann könnte doch ein personenbedingter Grund vorliegen oder nicht?
Lindasey
11.6.2025, 11:14:41
Liebes Jurafuchs-Team, wie schon im anderen Thread erwähnt, ist mir nicht klar warum hier nicht auch eine
unechte Druckkündigungvorliegt. Die häufigen Fehlzeiten können, wenn unent
schuldigt einen verhaltensbedingten Kündigungsgrund und wenn ent
schuldigte einen personenbedingten Kündigungsgrund darstellen. In jedem Fall berufen sich ja auch die Kollegen auf diese Fehlzeiten (und damit den verhaltens- bzw. personenbedingten Kündigungsgrund). Warum wird dann hier dennoch von einer echten
Druckkündigunggesprochen?