Zivilrechtliche Nebengebiete

Erbrecht

Gewillkürte Erbfolge

Gemeinschaftliches Testament - Gemeinschaftlichkeit (Fall)

Gemeinschaftliches Testament - Gemeinschaftlichkeit (Fall)

22. November 2024

4,6(3.729 mal geöffnet in Jurafuchs)

[...Wird geladen]

+++ Sachverhalt (reduziert auf das Wesentliche)

Jurafuchs

Die Ehegatten E und F haben in zwei getrennten Testamenten jeweils den anderen als Alleinerben eingesetzt. Die Testamente sind zur selben Zeit, am selben Ort und mit identischem Inhalt errichtet worden, beziehen sich jedoch nicht aufeinander oder auf einen gemeinsamen Willen. Beide Testamente werden am selben Ort aufbewahrt.

Diesen Fall lösen [...Wird geladen] der 15.000 Nutzer:innen unseres digitalen Tutors "Jurafuchs" richtig.

...Wird geladen

Einordnung des Falls

Gemeinschaftliches Testament - Gemeinschaftlichkeit (Fall)

Die Jurafuchs-Methode schichtet ab: Das sind die 2 wichtigsten Rechtsfragen, die es zu diesem Fall zu verstehen gilt

1. Bei der Errichtung in getrennten Urkunden handelt es sich immer um zwei Einzeltestamente.

Nein, das ist nicht der Fall!

Auch wenn das gemeinschaftliche Testament im Allgemeinen in der Form einer äußerlich einheitlichen Urkunde errichtet wird, ist dies nicht zwingend notwendig. Entscheidend ist vielmehr der gemeinsame Wille beider Erblasser. Auch bei einer Errichtung in getrennten Urkunden kann somit ein gemeinschaftliches Testament anstelle von zwei Einzeltestamenten vorliegen.
Jurafuchs 7 Tage kostenlos testen und tausende Fälle wie diesen selbst lösen.
Erhalte uneingeschränkten Zugriff alle Fälle und erziele Spitzennoten in
Jurastudium und Referendariat.

2. Liegt hier ein gemeinschaftliches Testament vor?

Nein, das trifft nicht zu!

Der gemeinschaftliche Wille beider Erblasser ist durch Auslegung der Erklärungen zu ermitteln, wobei auch Umstände außerhalb der Urkunde zu berücksichtigen sind. Der BGH verlangt, dass der Wille gemeinschaftlich zu verfügen aus den Erklärungen selbst erkennbar ist. Da die Testamente nicht ausdrücklich auf einen gemeinschaftlichen Willen zur Verfügung hindeuten, lässt sich allein aus den Umständen keine Gemeinschaftlichkeit entnehmen. Es liegt daher kein gemeinschaftliches Testament vor.
Dein digitaler Tutor für Jura
Jetzt kostenlos testen
Jurafuchs
Eine Besprechung von:
Jurafuchs Brand
facebook
facebook
facebook
instagram

Jurafuchs ist eine Lern-Plattform für die Vorbereitung auf das 1. und 2. Juristische Staatsexamen. Mit 15.000 begeisterten Nutzern und 50.000+ interaktiven Aufgaben sind wir die #1 Lern-App für Juristische Bildung. Teste unsere App kostenlos für 7 Tage. Für Abonnements über unsere Website gilt eine 20-tägige Geld-Zurück-Garantie - no questions asked!

Weitere für Dich ausgwählte Fälle

Jurafuchs

Gemeinschaftliches Testament - Wechselbezüglichkeit (Fall)

E und F hatten ein gemeinschaftliches Testament verfasst, indem sie sich gegenseitig als Erben einsetzen und ersatzweise den alleinigen Sohn S des E. Mittlerweile liegt E aufgrund einer Krankheit im Sterben. F möchte die Erbeinsetzung des S nun rückgängig machen, ohne jedoch selbst die Aussicht auf das Erbe des E zu verlieren.

Fall lesen

Jurafuchs

Berliner Testament - Einheits- und Trennungsprinzip (Fall)

Die Eheleute E und F haben sich in einem gemeinschaftlichen Testament gegenseitig zu Erben und ihre Tochter T zur Erbin des überlebenden Ehegatten eingesetzt. Nach dem Tod der zuerst verstorbenen F geht E einem verschwenderischen Lebensstil nach.

Fall lesen

Dein digitaler Tutor für Jura
Jetzt kostenlos testen