Anfechtung von Testamenten – Übergehen eines Pflichtteilberechtigten 2 (Fall)
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Jurastudium und Referendariat.
+++ Sachverhalt (reduziert auf das Wesentliche)
Der wohlhabende Erblasser E hatte seinem Lebensgefährten L eine Briefmarkensammlung vermacht, die von großem Wert ist. Als Erbin hatte er in seinem Testament jedoch die Nichte N eingesetzt. Einige Jahre später heirateten E und L schließlich. E vergaß das Testament zu ändern.
Einordnung des Falls
Anfechtung von Testamenten – Übergehen eines Pflichtteilberechtigten 2 (Fall)
Die Jurafuchs-Methode schichtet ab: Das sind die 3 wichtigsten Rechtsfragen, die es zu diesem Fall zu verstehen gilt
1. Ist L pflichtteilsberechtigt?
Genau, so ist das!
2. War E bei Testamentserrichtung in Unkenntnis über das Vorhandensein eines Pflichtteilsberechtigten nach § 2079 S. 1 BGB?
Ja, in der Tat!
3. Wurde L im Sinne des § 2079 S. 1 BGB übergangen?
Nein!
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Martin
18.1.2024, 19:26:48
Liebes Team, Hier wird in der Lösung in Bezug auf § 2079 S. 1 Var. 3 schon auf die Unkenntnis abgestellt. Darauf kommt es m.E. in S. 1 Var. 3 nicht an (anders als in Var. 1). Erst durch die Ausnahme in S. 2 wird die Kenntnis berücksichtigt. (vgl. MüKo/Leipold, § 2079 Rn. 11) Ich denke mal da sollte man genau arbeiten, da sich das auf die Beweislast auswirkt. (ibid. Rn. 23) LG Martin