Öffentliches Recht
Verwaltungsrecht AT
Ermessen und Verhältnismäßigkeit
Beispiel gebundene Entscheidung (Baugenehmigung)
Beispiel gebundene Entscheidung (Baugenehmigung)
6. April 2025
1 Kommentar
4,7 ★ (15.181 mal geöffnet in Jurafuchs)
+++ Sachverhalt (reduziert auf das Wesentliche)
H stellt bei der zuständigen bayrischen Behörde B einen Antrag auf Erteilung einer Baugenehmigung. Obwohl Hs genehmigungsbedürftiges Vorhaben im Einklang mit den baurechtlichen Vorschriften steht, verweigert Sachbearbeiter S die Genehmigung. H ist der Ansicht, dass S die Genehmigung erteilen müsse.
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Einordnung des Falls
Beispiel gebundene Entscheidung (Baugenehmigung)
Die Jurafuchs-Methode schichtet ab: Das sind die 3 wichtigsten Rechtsfragen, die es zu diesem Fall zu verstehen gilt
1. Sieht eine Norm Ermessen der Behörde vor, so muss eine ganz bestimmte Rechtsfolge gewählt werden, sofern der Tatbestand der Norm erfüllt ist.
Nein!
Jurastudium und Referendariat.
2. Die Erteilung einer Baugenehmigung richtet sich nach dem jeweiligen Landesrecht.
Genau, so ist das!
3. Auch, wenn Bauvorhaben rechtmäßig sind, muss immer eine Einzelfallprüfung erfolgen. Es handelt sich um eine Ermessensentscheidung (vgl. § 73 Abs. 1 S. 1 LBO SL).
Nein, das trifft nicht zu!
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Fragen und Anmerkungen aus der Jurafuchs-Community

Jakob G.
16.12.2024, 21:50:37
Hier könnte das Systemverständnis geschärft werden, indem ein Hinweis auf den Genehmigungsanspruch, der sich aus der Baufreiheit (nach hM aus Art. 14 GG) ergibt, aufgenommen wird. Diese Konstellation ist typisch für ein präventives Verbot mit Erlaubnisvorbehalt, bei dem im Regelfall die
Behördenentscheidung gebunden ist.