Öffentliches Recht
VwGO
Allgemeine Leistungsklage
Anforderungen an die Klagebefugnis bei Leistungsunterlassungsklage / Abwehrklage gegen Realakt
Anforderungen an die Klagebefugnis bei Leistungsunterlassungsklage / Abwehrklage gegen Realakt
+++ Sachverhalt (reduziert auf das Wesentliche)
Um zu verhindern, dass Jurastudierende Seiten aus Büchern herausreißen, überwacht die staatliche Universität U die Räume der Unibibliothek dauerhaft mit einer Videokamera. Laura (L) fühlt sich dadurch in ihrem allgemeinen Persönlichkeitsrecht verletzt.
Diesen Fall lösen 89,8 % der 15.000 Nutzer:innen unseres digitalen Tutors "Jurafuchs" richtig.
Einordnung des Falls
Anforderungen an die Klagebefugnis bei Leistungsunterlassungsklage / Abwehrklage gegen Realakt
Die Jurafuchs-Methode schichtet ab: Das sind die 3 wichtigsten Rechtsfragen, die es zu diesem Fall zu verstehen gilt
1. L möchte gegen einen Verwaltungsakt vorgehen. Statthaft ist die Anfechtungsklage.
Nein, das trifft nicht zu!
Jurastudium und Referendariat.
2. Die VwGO trifft ausdrückliche Regelungen über die Klagebefugnis im Rahmen der allgemeinen Leistungsklage.
Nein!
3. Es ist nicht von vornherein ausgeschlossen, dass die Videoüberwachung L in ihren Rechten aus Art. 2 Abs. 1 GG i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG (allgemeines Persönlichkeitsrecht) verletzt. L ist klagebefugt.
Genau, so ist das!
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Fragen und Anmerkungen aus der Jurafuchs-Community
evanici
29.8.2023, 17:54:24
Ich weiß, ihr habt es extra nicht hingeschrieben, obwohl Art. 2 I GG hier "gestreift" wird (
APR), aber wie sieht es denn bei der
Unterlassungsklage mit der
Adressatentheorieaus? Eine Verletzung von Art. 2 I GG kann bei belastendem Handeln (vs. VA) doch eigentlich ebenfalls nie von vornherein ausgeschlossen werden? Würde man diese hier nicht erwähnen, weil man schon bei der Adressateneigenschaft der L Probleme hätte?
Blotgrim
9.11.2023, 22:52:35
Ich glaube das ist der Punkt. Die Überwachung richtet sich ja nicht explizit an die Klägerin sondern an jeden der in dieser Bibliothek ist. Anders als bspw. bei einem VA de sich an einen ganz bestimmte(n) Person(en) richtet. Sie wird also nicht adressiert
Lissii
17.9.2024, 18:08:27
as.mzkw
5.10.2024, 16:34:56
@[Lissii](212
656) ist er doch, das ist allerdings eine Frage der
Begründetheitunter dem Punkt „I) Anspruchsgrundlage“