Zivilrecht
Werkrecht
Gefahrtragungsregeln
Gefahrtragung für die Vergütung: Gegenleistungsgefahr bei Unmöglichkeit der Werkleistung II, Zweckerreichung
Gefahrtragung für die Vergütung: Gegenleistungsgefahr bei Unmöglichkeit der Werkleistung II, Zweckerreichung
+++ Sachverhalt (reduziert auf das Wesentliche)
B läuft mit seiner Yacht beim Feiern auf Grund. Die Hafenwacht U soll B für €2.000 von der Sandbank ziehen. Bevor die Hafenwacht das Boot erreicht, kommt es durch eine zufällige Strömung frei.
Diesen Fall lösen 78,7 % der 15.000 Nutzer:innen unseres digitalen Tutors "Jurafuchs" richtig.
Einordnung des Falls
Gefahrtragung für die Vergütung: Gegenleistungsgefahr bei Unmöglichkeit der Werkleistung II, Zweckerreichung
Die Jurafuchs-Methode schichtet ab: Das sind die 5 wichtigsten Rechtsfragen, die es zu diesem Fall zu verstehen gilt
1. Die von U geschuldete Werkleistung ist noch möglich. U kann das Boot noch immer freischleppen.
Nein, das ist nicht der Fall!
Jurastudium und Referendariat.
2. U ist durch Unmöglichkeit von der Leistungspflicht befreit (§ 275 Abs. 1 BGB).
Ja, in der Tat!
3. B trägt die Leistungsgefahr für Unmöglichkeit.
Ja!
4. U trägt die Gegenleistungsgefahr bis zum Gefahrübergang. Die Gefahr ist noch nicht übergegangen.
Genau, so ist das!
5. B kann nichts dafür, dass das Boot frei geworden ist. Hat U trotzdem Anspruch auf die vollen €2.000?
Nein, das trifft nicht zu!
Jurafuchs ist eine Lern-Plattform für die Vorbereitung auf das 1. und 2. Juristische Staatsexamen. Mit 15.000 begeisterten Nutzern und 50.000+ interaktiven Aufgaben sind wir die #1 Lern-App für Juristische Bildung. Teste unsere App kostenlos für 7 Tage. Für Abonnements über unsere Website gilt eine 20-tägige Geld-Zurück-Garantie - no questions asked!
Fragen und Anmerkungen aus der Jurafuchs-Community
roadrunnert
2.11.2023, 23:50:23
Ich versuche gerade, die Aufgabe im Kopf mit der zur verbrannten Kommode zu vergleichen. (Warum) ist es nicht auch hier so, dass U die
Gegenleistungsgefahrbis zum
Gefahrübergang(= Abnahme) trägt, d.h., dass ein Zahlungsanspruch gegen B erst dann bestünde?
Leo Lee
4.11.2023, 11:16:22
Hallo roadrunnert, vielleicht verstehe ich deine Frage nicht ganz, allerdings trägt auch in diesem Fall der Werkunternehmer (U) die
Gegenleistungsgefahr, da das Werk (also die Befreiung) noch nicht stattgefunden hat. Und weil diese Leistung dann unmöglich geworden ist, entfällt auch die Gegenleistung (da wie erwähnt noch kein
Gefahrübergangdurch Abnahme stattgefunden hat) :). Liebe Grüße – für das Jurafuchsteam – Leo
TomBombadil
4.5.2024, 11:07:16
Huhu, mir lief gerade das Problem über den Weg, wie zu verfahren ist, wenn die Unmöglichkeit von beiden Teilen zu gleichen Anteilen verursacht wurde ... (gegenseitige Schadensersatzansprüche und so) Wäre es möglich, hierzu auch noch Aufgaben zu erstellen? :)
Linne_Karlotta_
21.10.2024, 17:31:00
Hallo TomBombadil, vielen Dank für Deinen Vorschlag! Wir haben ihn notiert und werden in einer der nächsten Redaktionssitzungen prüfen, inwiefern wir hierzu unsere Lerninhalte entsprechend anpassen bzw. noch weitere Aufgaben mit aufnehmen können. Beste Grüße, Linne_Karlotta_, für das Jurafuchs-Team
B.H.
11.10.2024, 10:39:14
Sebastian Schmitt
12.10.2024, 13:08:18
Hallo @[B.H. ](154709), tatsächlich werden beide Begriffe synonym verwendet. Sollte die Gegenleistung ganz ausnahmsweise mal nicht in der Zahlung eines "Preises" bestehen (was in Ausbildung und Prüfungen kaum der Fall sein dürfte), bietet sich allerdings mE der unmissverständlichere Begriff der
Gegenleistungsgefahran. Viele Grüße, Sebastian - für das Jurafuchs-Team
Paulah
10.11.2024, 11:55:03
In der ersten Frage geht es darum, ob die Yacht noch "abgeschleppt" werden kann. Kann sie! Sie kann nur nicht mehr "freigeschleppt" werden und deshalb wäre die Aktion sinnlos.
juramaus1
12.11.2024, 12:57:51
Fand ich auch etwas unpräzise formuliert
Sebastian Schmitt
18.11.2024, 10:03:31
Hallo @[Paulah](135148), hallo @[juramaus1](272816), vielen Dank für den Hinweis, wir haben das jetzt in der Aufgabe präzisiert. Viele Grüße, Sebastian - für das Jurafuchs-Team